Werteorientierung
- Michèl Fois

- 8. Okt.
- 3 Min. Lesezeit
Ein klarer Kompass aus Werten ist ein entscheidender Bestandteil der Achtsamen Fitness
bei FIT VIII. Er hilft uns, im Alltag und in unserem persönlichen Prozess Entscheidungen zu
treffen, die wirklich im Einklang mit unserer Identität stehen. Werte zeigen, was uns wichtig
ist – und wie wir diese Prioritäten in Handlungen übersetzen. Das Ziel des vierten Aspekts
VALUES ist es, durch ein besseres Verständnis der eigenen Werte bewusster zu handeln
und erfüllter zu leben. Dabei unterteilen wir diesen vierten Aspekt in die Bereiche Identität,
Motiv, Anwendung und – wie immer – Achtsamkeit.

Identität
Werte entstehen aus unserer Identität – sie
spiegeln wider, wer wir sind und was uns
antreibt. Um diesen inneren Kern greifbar
zu machen, ist es hilfreich, die eigenen
Hauptwerte zu definieren. In der Achtsa-
men Fitness nutzen wir zur Wertefindung
den sogenannten "Wertestern": aus einer
großen Auswahl an möglichen Werten
wählst Du zunächst fünf, die Dich am stärk-
sten repräsentieren. Dieses Ranking schaf-
ft Klarheit darüber, welche Werte Deinen
Alltag und Deine Entscheidungen derzeit
leiten. Dabei unterscheiden wir zwischen Selbstwert und Mehrwert – also zwischen den in-
trinsischen Gründen, warum Du etwas tust, und den extrinsischen, die sich auf andere be-
ziehen. Selbstwerte sind die Prinzipien, die Dir Halt geben, unabhängig von äußerer Bestä-
tigung. Mehrwerte sind jene, die Du in Dein Umfeld trägst – Deine Wirkung nach außen. Bei-
de zusammen formen Deine Identität: sie beschreiben, wer Du bist und wofür Du stehst.
Erst wenn Du diese Balance kennst, kannst Du klarer und authentischer entscheiden.

Motiv
Werte sind nur dann kraftvoll, wenn sie in
Deinem Handeln sichtbar werden. Das Mo-
tiv beschreibt, warum Du Deine Werte leb-
st – und wie tief sie in Deiner Überzeugung
verankert sind. Echte Überzeugungen sind konstant und konsequent: sie gelten nicht
nur, wenn es einfach ist, sondern gerade
dann, wenn Du geprüft wirst. Ein wertorien-
tiertes Motiv handelt aus Unmittelbarkeit –
Du handelst wegen des Wertes, nicht, um
ein anderes Ziel zu erreichen. Diese innere
Haltung fördert Bewusstsein: Du erkennst, dass Du fehlbar bist, Dich aber reflektiert weiterentwickeln kannst. Wertearbeit bedeutet nun,
Verantwortung zu übernehmen, kritisch mit sich selbst zu bleiben und die eigenen Mo-
tive immer wieder zu hinterfragen. Ein weiterer Teil des Motivs ist Moral. Sie zeigt sich in
Demut, Toleranz und Hilfsbereitschaft – in der Fähigkeit, auch die Werte anderer anzuer-
kennen. Wer moralisch handelt, lebt nicht starr nach Regeln, sondern verbindet Haltung mit
Mitgefühl. So wird Werteorientierung nicht zum Dogma, sondern zu einer bewussten Ent-
scheidung für Integrität.
Anwendung
Werteorientierung zeigt sich im Alltag – in Situationen, Entscheidungen, Konflikten. Deshalb betrachten wir im dritten Schritt deren praktische Anwendung. Hier geht es darum, zu er-
kennen, welche Werte in einem Moment aktiv sind und welche eventuell miteinander kon-
kurrieren. Diese Einordnung ist der erste Schritt: zu verstehen, warum Du auf eine Situation reagierst, wie Du reagierst. Darauf folgt die Priorisierung – zu wissen, wann ein Wert einem anderen vorgezogen werden darf, ohne Dich selbst zu verraten. Nicht jeder Wert hat immer Vorrang; manchmal erfordert die Situation, Mut vor Sicherheit zu stellen oder Verantwortung vor Komfort. Normen sind die Strukturen, die Dir helfen, diese Werte im Alltag umzusetzen – Handlungsanweisungen, Rituale, Routinen. Und schließlich folgt die Integrität: der Einklang zwischen dem, was Du sagst, und dem, was Du tust. Integrität bedeutet, Werten gerecht zu werden – auch dann, wenn niemand zusieht. Erst durch diese konsequente Umsetzung wird Werteorientierung zu einem stabilen Fundament Deiner persönlichen Entwicklung.

Achtsamkeit
Werte sind nicht statisch. Sie entwickeln sich mit Deinen Erfahrungen, Rollen und Lebensphasen. Deshalb ist der letzte Schritt in der Wertearbeit – wie in allen Aspekten der Achtsamen Fitness – die Achtsamkeit. Diese bedeutet, regelmäßig zu reflektieren, ob Deine Werte noch zu Deinem jetzigen Leben passen. Das ge-
schieht durch Reevaluation: ein bewusster Blick auf Deine Prioritäten und ihr Zusam-
menspiel. Hilfreiche Werkzeuge sind hier Journaling – also das regelmäßige schrift-
liche Reflektieren – sowie Feedback von außen. Beides hilft Dir, blinde Flecken zu erkennen und Deine Orientierung anzupassen, ohne die Grundwerte zu verlieren, die Dich tragen.
Wir hoffen, Du konntest aus diesem Beitrag etwas mitnehmen und freuen uns, Deine Fragen oder Feedback zu hören. Bis bald bei FIT VIII und gib Acht auf Dich!




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